Als erstes haben wir uns mit dem Shinkansen aufgemacht nach Kyoto (wie im Vorjahr). Um aus Tokyo heraus zu kommen, braucht es schon zig Kilometer, aber auch dann folgt weiter über lange Strecken dichte Besiedlung und Bebauung. Nach meiner Schätzung muss man ca. 250 Km nach Süden fahren, um endlich in ländlichem Gebiet anzukommen. Es erscheint einfach endlos. Daher auch ein schönes Fuju-Foto mit entsprechendem Vordergrund (man findet kaum einen anderen).
Nach 2 Stunden 40 Minuten erreichen wir Kyoto.Wir haben uns fest vorgenommen, wirklich den "Goldenen Pavillon" zu besuchen, was wir im vergangenen Jahr versäumt hatten, weil wir Anderes wichtiger fanden. Also von der Kawaramashi-Sanjo mit dem Bus 205 nach Kinkaku-ji. Die Station haben wir schon erkannt, ohne dass sie im Bus angezeigt wurde, weil sich hier die Touris tummeln (wir sind selbst ein Teil davon). Hier liegt der "Goldene Pavillon" in einem wunderschönen Zen-Garten. Die Besuchermassen werden durch Schilder und Winkemänner alle in eine Richtung gelenkt und landen zuerst in einer Sackgasse, dem Foto-Spot für den Goldenen Pavillon. Hier haben wir natürlich auch ein Foto gemacht, bzw. machen lassen:
Hier noch ein Foto mit etwas mehr Anspruch.
Wie überall, hier im Gelände auch ein Schrein, an dem die Besucher kurz innehalten und ggf. ein Räucherstäbchen anzünden können. Der Gläubige tritt dann vor den Schrein, verneigt sich und zieht an dem Glockenstrang.
Danach klatschen viele in die Hände, wie man sagt, um den Gott auf sich aufmerksam zu machen. Kurz kann man einige Wünsche vortragen, verneigt sich mit gefalteten Händen abschließend und macht Platz für den Nächsten.
Wenn Kritik erläubt wäre an einem solche heiligen Ort, ließe sich die unübersehbare Kommerzialisierung benennen, diverse Läden verkaufen an verschiedenen Stellen (ist "Pavillon-Tünnef" erlaubt? ich glaube leider nicht...) immer wiederkehrende Andenken, Krawatten, Glücksscheiben, Räucherstäbchen, Anhänger, Tüchlein, Figürchen, Porzellan, Stofftierchen und sogar Eingelegtes. Es gibt auch Softeis, Tüteneis, Getränkeautomaten, eineTeezeremonie im Garten, usw. Wir haben uns jedenfalls rasch aus dem Staub gemacht und sind mit unserem Bus 205 zurück in die Stadt gefahren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause schließt sich ein geruhsamer Stadtbummel an, auch wollen wir uns etwas zu Essen suchen. Was wir schon vom letzten Mal kannten: es gibt hier viele Okonomiyaki-Lokale, der Leser darf raten, wo wir gelandet sind? Natürlich beim Okonomiyaki, den wir in Berlin leider schon vergeblich gesucht haben. Gier noch ein paar abschließende Eindrücke vom Rückweg über die Karawamachi-Dori. Das ertse Bilkd zeigt eine Spielhalle (Pashinko), wo Jung neben Alt und Reich neben Arm den ganzen Abend daddelt.
Das zweite Bild ist eine typische Ansicht der Arkaden in der Kawawamashi-Dori.
Das letzte Bild zeigt eine wie wir sagen würden, Fischbratküche, äußerlich geht es hier um feinstes Tempura, innen um Fisch.