Nach der Anreise haben wir unser Hotel in Bahnhofsnähe rasch gefunden und das Gepäck abgelegt. Für die Buslinie "Kanazawa Loop Bus" gibt es eine Tageskarte für 400 Y. Allerdings fährt der Loop-Bus immer nur in einer Richtung, nämlich im Uhrzeigersinn. Eine Alternative ist jedoch gegeben: Mit dem Japan-Rail-Ticket können alle Busse der JR West benutzt werden. Mit dem "Loop-Bus" sind wir sofort gestartet und haben eine dem Fischmarkt "Omi-cho" nahe gelegene Station gewählt und "Ohmicho" nach einem kurzen Fußweg erreicht. Der Markt befindet sich in einer hohen Halle mit drei oder vier Seitenstraßen und bietet frischen sowie gebackenen Fisch und Meeresgekrabbel in allen Variationen, aber auch Lebensmittel, Obst und Gemüse, Süßes und einige Speise-Restaurants. Als erstes haben wir uns ein einschlägiges Restaurant gesucht. Es gab gebackenen Fisch und Meeresfrüchte, Misosuppe, Reis und geraspeltem Chinakohlsalat. Alles in allem sehr schmackhaft.
Hier einige Impressionen vom "Ohmicho"-Markt
Auf dem Weg vom Fischmarkt zur Kanazawa-Burg ergab sich ein schöner Schnappschuss, weil die Stadt noch viele traditionelle Häuser hat.
Bald haben wir die Kanazawa-Burg nach einem gut 15-minütigen Fußweg erreicht. Der Zugang zur Burg erfolgt über einen weitläufigen Park.
Verschiedentlich wurde geschrieben, dass von der Burg nur noch Reste vorhanden wären. Dies ist in keiner Weise richtig, denn die weiße Burg erscheint in voller Schönheit, allerdings wird an verschiedenen Stellen immer noch fleißig gearbeitet.
Verlässt man die Burg bergab über das alte hölzerne Burgtor, ergibt sich ein Übergang über die Hauptstraße und man kann nahtlos in den Garten "Kenrokuen" wechseln. Der Eintritt beträgt lediglich 300 Y, eigentlich ein symbolischer Preis für das, was einem geboten wird. Der Garten ist nicht ausufernd groß sondern sehr dicht und alles ist planvoll und ästhetisch aufeinander abgestimmt.
Als erstes gelangt man zur berühmten Laterne, wo wir das Glück hatten, dass keine Besuchermassen das kleine Ding belagerten.
Besonders schön erscheint die Laterne in Verbindung mit dem sich jetzt verfärbenden japanischen Ahorn. Nachstehend ein fotografischer Rundgang durch den Park, ohne Kommentar.
Leider müssen wir feststellen, dass wir viel zu wenig Zeit mitgebracht haben und daher keine Möglichkeit hatten, länger im Park zu verweilen und wirklich zu genießen, was wir sehen.
Da wir nur einen Tag in Kanazawa eingeplant hatten und programmiert durch den "Lonely Planet" noch mindestens die Gallery of Contemporary Art sowie das alte Geisha-Viertel vor uns lag, haben wir uns entschieden, die Gallery rasch zu besuchen, da sie sich nur ca. 10 Minuten zu Fuß vom Garten entfernt befindet. Die Gallery beinhaltet verschiedene kostenpflichtige Ausstellungen, der Zutritt zum Gebäude selbst ist frei.
Das Gebäude ist überwiegend durch die gläserne runde Außenform geprägt, im Inneren befinden sich quadratische Ausstellungsräume, bis auf den gläsernen Außenweg verlaufen auch alle Wege rechtwinklig. Derzeit befinden sich 6 verschiedene Ausstellungen im Museum. Der weltweit bekannteste Kunstgag ist der von unten begehbare Swimmingpool, dessen Wasseroberfläche auf einer tragfähigen und optisch nicht wahrnehmbaren durchsichtigen Acryldecke glitzert, während unten Menschen auf dem Grund des Beckens herumgehen.
Das Geisha-Viertel erreichten wir in der Dämmerung. Das bekannteste Geisha-Viertel Kanazawas ist das Higashi Chaya (Teehaus-) Viertel.
Zwei bis drei Straßen mit alten hölzernen Gebäuden aus der Feudalzeit, die von ihren Besitzern liebevoll restauriert sind, reihen sich aneinander und bilden eine malerische Kulisse. Hier verlaufen auch keine Elektroabel und es sind keine Getränkeautomaten aufgestellt.
90% der weltweiten Goldpapierproduktion kommt aus Kanazawa. Hier finden sich Spezialgeschäfte, die Modeschmuck mit vergoldeter Oberfläche verkaufen. In einem dieser Geschäfte im Higashi Chaya Viertel befindet sich das "Goldene Zimmer", die Wände sind mit Blattgold belegt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen