Freitag, 21. September 2012

21. September 2102 Tokyo Kapabashi Dori



Dies ist nun das letzte Posting aus Tokyo.

Den letzten Tag haben wir genutzt, um endlich den Stadtteil Asakusa (gesprochen: Asak`sa) zu besuchen, welches am östlichen Ende der Ginza-Line liegt. Die Ginza-Line ist ab Shibuya die Verlängerung der Hanzomon-Line, und wenn man einen Express bekommt, ist man unerwartet rasch dort. Der berühmten Park un den Tempel finden hier keine Erwähnung, weil wir von einem starken Regen überrascht wurden.

Asakusa hat viel vom alten Charme bewahrt und die Kappabashi-dori ist berühmt für seine Läden für Gastronomiebedarf, viele Branchen der Sparte sind hier traditionell angesiedelt, besonders aber für die Laden mit den aus Silikon oder weissgottwas nachgebildeten Speisen aller Art, die in den Auslagen des Gastronomie nicht weg zu denken ist und die dazu dienen, den sprachunkundigen Touristen die entsprechende "Mumpe" anschaulich und schmackhaft zu machen.





Auch die Berliner Damenwelt posiert hier gern vor den Attrappen (;-) . Daneben allerdings gibt es spannende Läden, die mit Töpfen, Schalen, Messern, Porzellan und Glas einen interessanten Einblick in die Ästhetik und Alltagskultur der japanischen Küche geben.






Die geschmiedeten Klingen aus Kohlenstoffstahl werden in einem aufwändigen Falzverfahren hergestellt, die Messer aus Tokyo, Kyoto, Tekefu und Sakai sind in Profikreisen der Welt sehr beliebt und weisen eine besondere Qualität in Härte und Schärfe aus.

In den Seitenstraßen der Kappabashi-dori kann man sich gut vorstellen, wie hier die Menschen noch unter quasi kleinstädtischen Bedingungen leben.
Von vielen Seitenstraßen der Kappabashi-dori sieht man durch die Seitengassen Richtung Osten den "Sky-Tree", das höchste Gebäude Tokyos und das zweithöchste der Welt, er erreicht eine Höhe von 634 m.



Der Turm beherbergt auf mehreren Etagen nicht nur den bekannten japanischen Nachrichtensender NHK, sondern er sichert zudem die terristrische digitale Radio- und TV-Abdeckung für die Stadt, die zuvor vom Tokyotower (333 m) erledigt wurde. Durch eine Reihe benachbarter ebenfalls sehr hoher Gebäude hat der Tokyo-Tower diese Funktion verloren.

Auf dem Gelände (Plateau in der 2. Ebene) zwischen den Rise-Towers (hier leben Antje und Daniel mit Hanna) treffen sich abends die Kinder und überwiegend die Mütter, die Väter arbeiten normalerweise meist bis 20-21 Uhr und länger.





Für eine Großstadt wie Tokyo geradezu ein Luxus: Die Kinder können im geschützten Rahmen herumtollen und wir haben uns für den Abend im dort befindlichen französischen Café "Allo" für ein Abschiedsessen Plätze draußen reserviert.

Abends zurück in der Wohnung grüßt Tokyo noch einmal mit einer wunderbaren nächtlichen Kulisse.


Wir haben die Zeit in Tokyo genossen und bedauern, längst nicht alles gesehen zu haben, was auf dem "Plan" war.

Wir haben gesehen, wie Antje und Daniel mit Hanna leben und jetzt können wir uns ihre dortigen Lebensumstände, die Metro-Bahnverbindungen, den Fluss Tamagawa, die Einkaufsgelegenheiten, das Postbüro mit dem einzigen für VISA funktionierenden ATM (Geldautomat), die Temperaturen tags und nachts, die immer klimatisierten Räume, das gechlorte Wasser und die fehlenden deutschen vermeintlich kleinen Nebensächlichkeiten ganz konkret vorstellen.

Abschließend ein ganz großes "arigatou gozaimasu" an Antje und Daniel für Ihre Gastfreundschaft und Zuwendung und ein wenig traurig Abschied nehmen.





Mittwoch, 19. September 2012

19. September 2012 Ausflug nach Nikko

Die Tempel in Nikko wurden im 8. Jahrhundert begründet. Shodo-Shonin, ein hoher Buddhapriester überquerte den Daiya-Fluss, erklomm einen Berg, bildete eine Einsiedelei, welche er "Shihon-ryuji-Tempel" nannte. Dies ist der Ursprung der Tempel in Nikko.
Den Nikko-Nationalpark mit den Tempelanlagen zu erreichen war für uns etwas schwieriger, denn wir kamen mit dem Auto aus Tokyo. Für die ca. 150 Km haben wir auf der Hinfahrt fast 2,5 Stunden gebraucht.

Die Fahrt war abenteuerlich, weil sich durch eine Fahrt mit dem Auto für uns bisherige Nutzer des Japan-Rail-Tickets eine völlig neue Perspektive erschloss.


















In Yoga tauchten wir mit dem oberirdischen Highway über einen sich in den Untergrund hineinziehenden "Korkenzieher" namens Ohashi Junction loop  in vier Schleifen nach ca. 70 m Tiefe ab, um nach 11 Km an der Tokyo Bay wieder ans Tageslicht zu kommen.







um danach auf der Central Circular Road (C2) den mit 11 Km längsten Tunnel Japans zu passieren, der uns zur Tokyo-Bay bringt, wo wir von einem mehrstöckigen Highway überrascht werden.























Danach wurde die Fahrt wieder ziemlich "langweilig", die stadtische Bebauung nahm zugunsten eines aufkommenden landwirtschaftlichen und später bewaldeten Grüns ab. Bemerkenswert: Es wurde unterwegs keine einzige Baustelle entdeckt, auch ist nich vorstellbar, was passiert wenn der Central Circel Highway oder der Ohashi-Tunnel einmal ausfallen sollte. Alle Fahrzeuge müssten über Shibuya, eh ein riesiger Verkehrsknotenpunkt, gelenkt werden.

Angelangt in der Ortschaft Nikko war es erst einmal Zeit für eine Pause und eine Ramen-Mahlzeit. Einer der vier japanischen Radtouristen, die gleichzeitig hier Pause machten, hatte sogar Ortlieb-Seitentaschen am Rad.















Über eine riesige Allee mit 15.000 japanischen Zedern gelangten wir zum Zentralen Tempelbereich und wurden von einer 5-stöckigen Pagode aus dem Jahr 1650 begrüßt.
Es folgen einige Bilder aus der Nikko-Tempelanlage, die wie offenbar alle dieser Kulturstätten mit Schulklassen bevölkert war.





























Aufgefallen sind sicher die drei Affen, hier befindet sich das Original des weltbekannten Motivs. Allerdings kann man hier erfahren, dass die Symbolisierung vom buddhistischen Gott Vadjara stammte und durch die Lehren des Konfuzius verbreitet wurde. Dieser lehre seine Schüler: Was nicht dem Gesetz der Schönheit [= angemessenes Verhalten] entspricht, darauf schaue nicht; was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, darauf höre nicht; was nicht dem Schönheitsideal entspricht, davon rede nicht; was nicht dem Schönheitsideal entspricht, das tue nicht.“

Genug von Tempeln und buddhistischen Lehren. Abschließend sind wir weiter den Berg hinauf gefahren, um den berühmten Wasserfall "Kegon Falls" zu sehen. Über einen Fahrstuhl wurden die ersten 60 Höhenmeter talwärts überwunden, um dann über einen langen Gang auf eine Plattform direkt im Flussbett zu gelangen.



Daniel konnte von den Kegon Falls gar nicht genug kriegen:





















Über die Serpentinenstrecke, deren Berg- und Talfahrt jeweils als Einbahnstraße ausgelegt ist und die den Anfang der Japan-Romantic-Road bildet, gelistet unter den 10 schönsten Motorradstraßen der Welt, ging es zurück ins Tal und letztendlich zurück nach Tokyo.

Vorher sei noch zu erwähnen, dass es im Nikko Nationalpark wild lebende Affen gibt. 
















Einen davon haben wir am Straßenrand erblickt, konnten ihn aber leider nicht ablichten, weil er, bevor ich die Kamera bereit hatte, weggehuscht war. Aber trotzdem will ich die Stelle mit der Leitplanke abbilden, wo er ungelogen gesessen hatte.









Dienstag, 18. September 2012

18. September 2012 Kleine Tour am Tamagawa Fluss

Heute keine Kultur, keine Tempel, keine besonderen Stadtteile, sondern während Martina die Wirtschaft ankurbeln gefahren ist, habe  ich bei Daniels Cube-MTB Luft aufpumpen lassen und bin mit dem Hardtail den Tamagawa flußaufwärts gefahren. Durchgehend gab es einen von der Mündung an einen ca. 50 Km langen Radweg beidseitig entweder auf dem Deich oder direkt daneben.
















Da eine wirkliche Orientierung aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht möglich war, kann ich nur in etwa angeben, dass nach ca. 18 km von Futakotamagawa  hinter der Ortschaft Fichutamagawa  der Radweg endete und die meisten Radfahrer umkehrten. Auf der überwiegend asphaltierten Strecke waren viele Rennradfahrer anzutreffen.
Vielleicht ergibt sich noch die Möglichkeit, auch die andere Richtung auszuprobieren.



Montag, 17. September 2012

17. September 2012 Tokyo Stadtteil Shimokitasawa

Heute haben wir den Stadtteil Shimokitasawa besucht, bekannt auch als Studentenviertel. Offiziell steht das Viertel einem großen U-Bahnbau im Wege, daher beabsichtigt die Verwaltung de  kompletten Abriss. Wenn die Bürgerbewegung zur Rettung von Shimokitasawa sich nicht durchsetzen kann, ist dieses charmante Stückchen Tokyo bald verschwunden.

Das Leben im Stadtteil Shimokitasawa ist ausgesprochen quirlig und lebendig, es bildet noch eine Insel des normalen, bzw. einfachen Lebens und ist sicherlich auch gefährdet, weil es ein Filetstück in Citylage darstellt, wo viel mehr und profitabel in die Höhe gebaut werden könnte.






In einer Baulücke fand sich eine auffällige Ansammlung von Menschen, die offenbar ein Brettspiel-Turnier ausgetragen haben (Go war es nicht)















Sonntag, 16. September 2012

16. September 2012 Hiroshima Memorial Park und Okonomiyaki

Der Vormittag in Hiroshima war dem Friedenspark und der Memorial Hall gewidmet. Man kommt an einen Ort, der durch den Namen Hiroshima weltweit Thema ist und sieht das ehemalige Wirtschaftskammergebäude als Gerippe am Flussufer stehen.



Das hat schon eine andere emotionale Qualität als zum Beispiel die Gedächtniskirche in Berlin. Hier ist man durch die Tatsache erschüttert, dass die Atombombe am 6. August 1945 fast genau an der Stelle in einer Höhe von 600 m explodiert ist. 166.000 Menschen fanden einen grausamen Tod, meist durch Verbrennung.












(Foto: Zeit.de)



In der Memorial Hall kann man beeindruckend einzelne Schicksale dokumentiert finden, noch heute kann man über die Bildschirme Namen suchen, die identifiziert unter den Opfern waren. 

Weiterhin sehr ergreifend und empfehlenswert sind die beiden englischen Comics "Barefoot Gen: Comics after the Bomb" von Keji Nakasawa, einem Überlebenden der Atombombe und Comic-Zeichner. Die Comics sind aus Sicht eines Kindes geschrieben, zeigen aber auch sehr analytisch die Familienbeziehungen und die Erwachsenenwelt und beleuchten sehr kritisch die innerjapanischen repressiven Verhältnisse zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges und den rabiaten Umgang mit Kriegsgegnern.
















Ein großzügig angelegter Park mit einer in der Mittelachse auf die Ruine der Handelskammer ausgerichteten Sicht bildet mit einer ewigen Flamme eine Stelle des Gedenkens, wo Menschen aus der ganzen Welt sich treffen und sich vor den Opfern verneigen, aber auch für eine Idee der atomwaffenfreien Welt beten.















Hiroshima ist heute eine lebendige und moderne Stadt. Hier abschließend noch ein Foto.




















Nach dem Vormittag in Hiroshima ging die Fahrt mit dem Schinkansen zurück nah Tokyo. Alles wie gehabt relativ unkompliziert, pünktlich und easy.



















PS: das Geheimnis des Okonomiyaki, einer lokalen Spezialität in Hiroshima wird hier gelüftet. Der Name sagt eigentlich schon alles: "okonomi" bedeutet "was Du möchtest" und "yaki" heißt soviel wie "gegrillt".  Okonomiyaki ist im Grunde ein kross gebackener Pfannkuchen mit ebenfalls gebratenen Zutaten wie Weißkohl, Sobanudeln, Bacon, Garnelen und Frühlingszwiebeln. Der Phantasie sollen keine Grenzen gesetzt sein, ebenfalls beliebt sind Tintenfischstreifen, geriebener Käse, Ingwer usw. Zuletzt wird süßer Sojaketchup (Okonomi-Sozu), Mayonnaise und Bonitoflocken und ggf. Nori (kleingehäckselter Seetang) oder Seaweed darüber gegeben. Wenn man die Bonitoflocken auf das noch heiße Okonomiyaki streut, sieht es durch die aufsteigende warme Luft aus, als würden sie tanzen. Man unterscheidet zwei Arten der Zubereitung: Hirosima-style und Osaka-style. Das erstere ist etwas schwieriger zuzubereiten, weil die Zutaten nicht mit dem Teig vvermengt werden. Das werden wir hier näher betrachten.

Alles begann mit dem Besuch eines Okonomiyaki-Restaurants in Hiroshima. Hier durften wir dem Fachmann auf die Finger schauen.


























Und wer nach Hiroshima kommt, sollte nach dem Tagesprogramm ein Okonomiyaki-Restaurant besuchen. Wir wählten dieses sehr empfehlenswerte Spezialrestaurant "waka taka" in der Han-dori. Auch wenn ein Okonomiyaki bestimmt 900 KCal hat, es ist eine Sünde wert!














Diese schöne Fahne bezeichnet ein Okonomiyaki-Restaurant, also Augen auf!








-------------------------------- Schnipp -------------------------------------

Hier das ultimative und mehrfach getestete Rezept:

Okonomiyaki Hiroshima Style








(Bildquelle)

Zutaten (2 Personen)

Für den Teig:

  • Mehl 100 g (1 Kaffeetasse)
  • 1 Päckchen Dashi-Brühe kalt zu 100 ml Wasser (1 Kaffeetasse)
  • Eier 2
  • Salz 1 TL
  • Backpulver 1 TL

Für den Belag:

  • Weisskohl 100 g in dünne Streifen geschnitten (alternativ Wirsing)
  • Garnelen 100 g
  • Chuka Soba  bzw. chin. Instantnudeln 100 g
  • Bacon  4 Scheiben
  • Frühlingszwiebel 1
  • Öl (Sesam / Erdnuss) 4 EL

Pimp up:

  • Mayonnaise (am besten aus dem fünfstrahligen Spender "Magic Five")
  • Okonomi-Sozu (Süße Soyasauce, geht auch Ketjup Manis)
  • Seaweed
  • Katsuobushi Bonitoflocken

Zubereitung je 1 Portion nacheinander in 2 Pfannen

1. Die Zutaten für den Okonomiyaki-Teig mit der Dashi-Brühe verrühren und 15 Minuten ziehen lassen. Benötigt wird eine cremige Masse wie für Crêpes.

2. Nudeln nur wenige Minuten kochen und abgießen, Weißkohl (Strünke entfernen) Blätter in dünne Streifen schneiden, Frühlingszwiebeln hacken, beiseite legen.

3. In einer Pfanne mit je 1 EL Sesamöl den Teig für den Pfannkuchen ca. 0,3 cm dick ausstreichen und doppelseitig braun anbraten. Warm beiseite stellen. Ein Pfannkuchen sollte einen Durchmesser von mindestens 20 cm haben.

4. Die Zutaten Nudeln und Weißkohl mit 1 EL Sesamöl in einer Pfanne zusammen anbraten und gut ziehen lassen.

5. Die Hälfte Speck und die Hälfte der Garnelen in eine Pfanne legen und kross anbraten. Dann die halbe Menge der gebratenen Nudeln mit Weißkohl darüber häufen, den ersten Pfannkuchen als "Deckel" darüber legen und  bei mittlerer Hitze 3 Minuten durchziehen lassen. (Im Original wird dieses dann noch mehrfach gewendet)

6. Alles zusammen auf den Teller kippen, so dass der Pfannkuchen unten liegt, die Frühlingszwiebeln und Seaweed darüber streuen,die Mayonnaise und die Sojasauce in Streifen auftragen.

7. Zum Schluss eine Handvoll Katsuobushi (Bonitoflocken) auf dem Okonomiyaki verteilen.

Dies sollte nur als Grundrezept betrachtet werden. Da "„Okonomi-yaki"“ übersetzt „"Was Du möchtest- –gegrillt"“ bedeutet, sind der Phantasie sind beim Belag kaum Grenzen gesetzt. Beliebt und denkbar sind auch Oktopus, Wurst, etc.


Samstag, 15. September 2012

15. September Kloster Koya-san und Shinkansen nach Hiroshima

Tage bei uns im Kloster beginnen wie immer um 05:30 Uhr. Die Sonne ist bereits am Himmel und die Wärme beginnt sich auszubreiten. Die Nacht war wieder angenehm kühl, wir haben bei offenen Schiebetüren geschlafen. Einige der anderen Mönche klappern bereits verhalten mit dem Geschirr in der Küche und leise bellt oben im Berg ein Flughund, hin und wieder hört man ein leises Trappeln auf dem Flur.




Bedächtig nimmt man die hölzernen Stiegen um in den Nordflügel zu kommen wo die Zeremonie stattfindet wird...









Nach dem anschließenden Frühstück Packen und Start zum Bus über die Serpentinen nach Koyasan-Stn. Ticket nach Hashimoto, in Hashimoto nach Shin-Imamiya (hatten wir vor Tagen...), dort umsteigen um über Osaka zum Shinkansen nach Hiroschima zu gelangen.

Schon wieder voll dabei. Es darf nicht vergessen werden, zu sagen wir geruhsam, entspannt und gelassen die beiden Tage im Kloster waren. Es war ein großartiges Erlebnis.

In Shin-Osaka wartete nicht nur der Schinkansen auf uns, sindern auch jeweils 120 Menschen jeweils vor jedem Eingang in Schlangen, die sich über den gesamten Bahnsteig zogen. Allerdings stellte sich heraus, dass pro Wagen immer nur ca. 20 Menschen stehen mussten. Das Fassungsvermögen des Schinkansen ist schon bemerkenswert. Wir haben auch gestanden, außer Martina, sie wurde sofort von einem Damenkränzchen eingeladen, sie wurde sofort absorbiert, wenn man so sagen kann und saß im Ergebniss mit ihnen. An mich wurde dankenswerterweise noch ein Tütchen Salz- und ein Tütchen Fischknabberzeugs hinausgereicht, ein gewisses Verständnis ist ihnen somit nicht abzusprechen.




Aber es war gar nicht so schlimm, nach einer guten Stunde saßen wir beide, weil einige Plätze frei wurden.









Das Hotel Garden Palace in Hioshima liegt nahe dem Bahnhof. Die Location haten wir uns bereits über Google-maps (Streetview) angeschaut, so hatten wir es schnell erreicht. Durchgestartet mit der JR nach Miyajimaguchi. Dort mit der JR-Fähre hinüber nach Miyajima und die Strandpromenade zum Itsukushima Torii welches bei unserer Ankunft noch nicht im Wasser stand, nach 2 Stunden und einsetzender Flut wurde es anders.
Für den Laien ist oft nicht leicht zu erkennen, ob ein religiöses Gebäude für eine shintoistische Gottheit bestimmt ist oder für eine buddhistische. Es gibt aber bestimmte Er­kennungs­merkmale, die auf einen Schrein hinweisen. Das markanteste Kenn­zeichen eines Schreins ist das torii, das Shinto-Tor, das vor jedem Schrein steht.




Itsukushima Torii















Geendet hat der Ausflug leider in einem heftigen Regen, der ein wenig Abkühlung brachte. Der "Regen" waren die Ausläufer eines Taifuns, wie wir später erfuhren, deren Saison gerade für Japan beginnt. Da haben wir noch Glück gehabt.




















Bevor ich es vergesse: Der angekündigte Okonomiyaki war klasse. Wir fanden ihn in der 6. Etage des Asse-Kaufhauses am Bahnhof. Diese Spezialität wird auf einer Bräterplatte serviert, die in den Tisch eingelassen ist und von unten wie ein Backblech mit Gas beheizt wird. Bilder zeigen wir nicht, weil wir erst während des Essens fotografiert haben.



Freitag, 14. September 2012

14. September Berg Koya-san und Klosterleben

Heute begann der Tag mit dem Morgengebet der Mönche um 06:00 Uhr. Drei Mönche beteten, bzw. sangen eine lange monotone Sure, die immer wieder von Glockenschlägen oder Beckenrasseln begleitet wurde.













Die Zeremonie dauerte 30 Minuten, nach diesem monotonen und sonoren Singsang und nachdem der letzte Glockenschlag verklungen war wurde es ganz still. Unerwartet drehten sich die Mönche um und der erste strahlte uns an und meinte mit einem breiten Lächeln: "Good Morning!"
Danach wurden wir in unseren Frühstücksraum geführt, dort wartete auf kleinen hochgestellten Tabletts unser traditionelles und wiederum veganes Frühstück mit verschiedenen Gemüse, Saucen, Früchten und Reis. Jeder Bissen von einem anderen Teller brachte eine neue Überraschung. Zwischenzeitlich hat sich mein Verhältnis zu Tofu zum Positiven gewendet, aber ich glaube, dass wir glücklicherweise so guten und so lecker eingelegten Tofu bei uns gar nicht bekommen werden.

Nach dem frühen Start in den Tag waren zeitig auf Tour, um einige der insgesamt 50 Klöster auf Koyasan zu besichtigen. Koyasan mit seinen ca. 50 Klöstern ist das Zentrum des Shingon-Buddhismus. Das Bergdorf liegt auf 800 m ü. N. N. und ist von 8 bewaldeten Bergengipfeln  gesäumt.

Als erstes hatten wir das Kloster Kongobuji mit dem Haupttempel auf Koyasan auf der Agenda.
Da ich hier auch die allerschönsten Sachen nicht wirklich alle abbilden kann, soll eine Beschränkung auf Bilder erfolgen, die wir als Dokument einmalig finden.


















Eigentlich durften die Wandmalereien nicht fotografiert werden, aber ich habe ja keinen Blitz benutzt und nur Buddha hat´s gesehen.

Als nächstes stand die große Pagode Kompon Daito unübersehbar in der Landschaft. Während wir nach einer Pagode suchten, leuchtete Konpon Daito einfach mal durch die Bäume.

































Die Pagode ist eine Holzkonstruktion, ca. 49 m hoch und komplett rot lackiert. in der Mitte der Pagode steht die Hauptfigur, diese ist eingerahmt durch Säulenmalereien, die zusammen ein dreidimensionales Mandala ergeben sollen, Mandalas sind normalerweise (wie wir wissen) immer nur zweidimensional.













Wer Koya-san besucht, kommt an einem Besuch des Friedhofes Ukonoin, dem größten und geheimnisvollsten Friedhof Japans nicht vorbei. Kobo Daishi soll hier am 21. März 835 in seine unendliche Meditation gegangen sein und man sagt, er meditiere immer noch in seinem historischen und mit Moss überwucherten Mausoleum. Der Friedhof erstreckt sich über 2 Km durch einen Hain riesiger Japan-Zedern unglaublichen Ausmaßes.
Diesmal sind wir tagsüber drin und zwar mit dem Fotoapparat.

























Da wir erst nach 16 Uhr im Friedhof waren und das gedämpfte Licht unter den großen Zedern offenbar von den Moskitos bereits als Dämmerung interpretiert wurde war es uns leider nicht möglich abzuwarten, bis die Lichter und Laternen auf dem Friedhof eine eigene beeindruckende Atmosphäre schaffen. So haben wir uns zerstochen zurückgezogen und uns auf unseren Dinner-Termin im Kloster konzentriert. Nachdem wir von dem Mönch in unseren Speiseraum geführt wurde, ergab sich für den Betrachter folgendes Bild:


























Ich glaube, eine Beschreibung des Genusses erübrigt sich.

Morgen nach dem Morgengebet und Frühstück geht`s mit dem Bus zurück nach Koya-san Stn., mit dem Cable-car hinunter nach Kokurakubashi und dort suchen wir uns einen Anschluss nach Hiroshima.
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PS: Wer sich mit den Vorbereitungen eines Besuchs in Koyasan beschäftigt, dem sei folgende Website empfeohlen: http://wikitravel.org/en/Mount_Koya