Freitag, 14. September 2012

14. September Berg Koya-san und Klosterleben

Heute begann der Tag mit dem Morgengebet der Mönche um 06:00 Uhr. Drei Mönche beteten, bzw. sangen eine lange monotone Sure, die immer wieder von Glockenschlägen oder Beckenrasseln begleitet wurde.













Die Zeremonie dauerte 30 Minuten, nach diesem monotonen und sonoren Singsang und nachdem der letzte Glockenschlag verklungen war wurde es ganz still. Unerwartet drehten sich die Mönche um und der erste strahlte uns an und meinte mit einem breiten Lächeln: "Good Morning!"
Danach wurden wir in unseren Frühstücksraum geführt, dort wartete auf kleinen hochgestellten Tabletts unser traditionelles und wiederum veganes Frühstück mit verschiedenen Gemüse, Saucen, Früchten und Reis. Jeder Bissen von einem anderen Teller brachte eine neue Überraschung. Zwischenzeitlich hat sich mein Verhältnis zu Tofu zum Positiven gewendet, aber ich glaube, dass wir glücklicherweise so guten und so lecker eingelegten Tofu bei uns gar nicht bekommen werden.

Nach dem frühen Start in den Tag waren zeitig auf Tour, um einige der insgesamt 50 Klöster auf Koyasan zu besichtigen. Koyasan mit seinen ca. 50 Klöstern ist das Zentrum des Shingon-Buddhismus. Das Bergdorf liegt auf 800 m ü. N. N. und ist von 8 bewaldeten Bergengipfeln  gesäumt.

Als erstes hatten wir das Kloster Kongobuji mit dem Haupttempel auf Koyasan auf der Agenda.
Da ich hier auch die allerschönsten Sachen nicht wirklich alle abbilden kann, soll eine Beschränkung auf Bilder erfolgen, die wir als Dokument einmalig finden.


















Eigentlich durften die Wandmalereien nicht fotografiert werden, aber ich habe ja keinen Blitz benutzt und nur Buddha hat´s gesehen.

Als nächstes stand die große Pagode Kompon Daito unübersehbar in der Landschaft. Während wir nach einer Pagode suchten, leuchtete Konpon Daito einfach mal durch die Bäume.

































Die Pagode ist eine Holzkonstruktion, ca. 49 m hoch und komplett rot lackiert. in der Mitte der Pagode steht die Hauptfigur, diese ist eingerahmt durch Säulenmalereien, die zusammen ein dreidimensionales Mandala ergeben sollen, Mandalas sind normalerweise (wie wir wissen) immer nur zweidimensional.













Wer Koya-san besucht, kommt an einem Besuch des Friedhofes Ukonoin, dem größten und geheimnisvollsten Friedhof Japans nicht vorbei. Kobo Daishi soll hier am 21. März 835 in seine unendliche Meditation gegangen sein und man sagt, er meditiere immer noch in seinem historischen und mit Moss überwucherten Mausoleum. Der Friedhof erstreckt sich über 2 Km durch einen Hain riesiger Japan-Zedern unglaublichen Ausmaßes.
Diesmal sind wir tagsüber drin und zwar mit dem Fotoapparat.

























Da wir erst nach 16 Uhr im Friedhof waren und das gedämpfte Licht unter den großen Zedern offenbar von den Moskitos bereits als Dämmerung interpretiert wurde war es uns leider nicht möglich abzuwarten, bis die Lichter und Laternen auf dem Friedhof eine eigene beeindruckende Atmosphäre schaffen. So haben wir uns zerstochen zurückgezogen und uns auf unseren Dinner-Termin im Kloster konzentriert. Nachdem wir von dem Mönch in unseren Speiseraum geführt wurde, ergab sich für den Betrachter folgendes Bild:


























Ich glaube, eine Beschreibung des Genusses erübrigt sich.

Morgen nach dem Morgengebet und Frühstück geht`s mit dem Bus zurück nach Koya-san Stn., mit dem Cable-car hinunter nach Kokurakubashi und dort suchen wir uns einen Anschluss nach Hiroshima.
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PS: Wer sich mit den Vorbereitungen eines Besuchs in Koyasan beschäftigt, dem sei folgende Website empfeohlen: http://wikitravel.org/en/Mount_Koya

1 Kommentar:

  1. Toller Blog über das Leben in Japan, ich selbst habe dort auch anderthalb Jahre gelebt.
    Hier ein Beitrag von mir:
    http://jobclick-basel.ch/index.php/japan-einmal-anders/

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