Den Nikko-Nationalpark mit den Tempelanlagen zu erreichen war für uns etwas schwieriger, denn wir kamen mit dem Auto aus Tokyo. Für die ca. 150 Km haben wir auf der Hinfahrt fast 2,5 Stunden gebraucht.
Die Fahrt war abenteuerlich, weil sich durch eine Fahrt mit dem Auto für uns bisherige Nutzer des Japan-Rail-Tickets eine völlig neue Perspektive erschloss.
In Yoga tauchten wir mit dem oberirdischen Highway über einen sich in den Untergrund hineinziehenden "Korkenzieher" namens Ohashi Junction loop in vier Schleifen nach ca. 70 m Tiefe ab, um nach 11 Km an der Tokyo Bay wieder ans Tageslicht zu kommen.
um danach auf der Central Circular Road (C2) den mit 11 Km längsten Tunnel Japans zu passieren, der uns zur Tokyo-Bay bringt, wo wir von einem mehrstöckigen Highway überrascht werden.
Danach wurde die Fahrt wieder ziemlich "langweilig", die stadtische Bebauung nahm zugunsten eines aufkommenden landwirtschaftlichen und später bewaldeten Grüns ab. Bemerkenswert: Es wurde unterwegs keine einzige Baustelle entdeckt, auch ist nich vorstellbar, was passiert wenn der Central Circel Highway oder der Ohashi-Tunnel einmal ausfallen sollte. Alle Fahrzeuge müssten über Shibuya, eh ein riesiger Verkehrsknotenpunkt, gelenkt werden.
Angelangt in der Ortschaft Nikko war es erst einmal Zeit für eine Pause und eine Ramen-Mahlzeit. Einer der vier japanischen Radtouristen, die gleichzeitig hier Pause machten, hatte sogar Ortlieb-Seitentaschen am Rad.
Über eine riesige Allee mit 15.000 japanischen Zedern gelangten wir zum Zentralen Tempelbereich und wurden von einer 5-stöckigen Pagode aus dem Jahr 1650 begrüßt.
Es folgen einige Bilder aus der Nikko-Tempelanlage, die wie offenbar alle dieser Kulturstätten mit Schulklassen bevölkert war.
Aufgefallen sind sicher die drei Affen, hier befindet sich das Original des weltbekannten Motivs. Allerdings kann man hier erfahren, dass die Symbolisierung vom buddhistischen Gott Vadjara stammte und durch die Lehren des Konfuzius verbreitet wurde. Dieser lehre seine Schüler: Was nicht dem Gesetz der Schönheit [= angemessenes Verhalten] entspricht, darauf schaue nicht; was nicht dem Gesetz der Schönheit entspricht, darauf höre nicht; was nicht dem Schönheitsideal entspricht, davon rede nicht; was nicht dem Schönheitsideal entspricht, das tue nicht.“
Genug von Tempeln und buddhistischen Lehren. Abschließend sind wir weiter den Berg hinauf gefahren, um den berühmten Wasserfall "Kegon Falls" zu sehen. Über einen Fahrstuhl wurden die ersten 60 Höhenmeter talwärts überwunden, um dann über einen langen Gang auf eine Plattform direkt im Flussbett zu gelangen.
Daniel konnte von den Kegon Falls gar nicht genug kriegen:
Über die Serpentinenstrecke, deren Berg- und Talfahrt jeweils als Einbahnstraße ausgelegt ist und die den Anfang der Japan-Romantic-Road bildet, gelistet unter den 10 schönsten Motorradstraßen der Welt, ging es zurück ins Tal und letztendlich zurück nach Tokyo.
Vorher sei noch zu erwähnen, dass es im Nikko Nationalpark wild lebende Affen gibt.
Einen davon haben wir am Straßenrand erblickt, konnten ihn aber leider nicht ablichten, weil er, bevor ich die Kamera bereit hatte, weggehuscht war. Aber trotzdem will ich die Stelle mit der Leitplanke abbilden, wo er ungelogen gesessen hatte.
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